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22.06.2023

Doberlug: Neue Ausstellung "Vom Feinsten" eröffnet

Am 18. Juni 2023 hat das Museum Schloss Doberlug die Türen zu einem bedeutenden Zeugnis europäischer Adelskultur in deutschem Museumsbesitz geöffnet.

Die Sammlung Dohna-Schlobitten umfasst rund 2.000 Objekte des 16. bis 19. Jahrhunderts, darunter Gemälde, Grafiken, Bücher, Skulpturen, Möbel, Textilien, Silber, Glas und Porzellan. Sie gehörten einst zum Inventar von Schloss Schlobitten, dem Stammsitz der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten und geben künftig in Doberlug Auskunft über Aspekte mitteleuropäischer Adelskultur. Die Sammlung kommt als Leihgabe der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg nach Südbrandenburg und ist in mehrjähriger intensiver Arbeit auf die neue Präsentation vorbereitet worden. Dazu gehörten nicht nur mehrere Kunsttransporte von Potsdam nach Doberlug, sondern auch die restauratorische Vorbereitung der Objekte, die Verbesserung von Sicherheitsstandards im Schloss und ein umfangreicher Ausstellungsbau auf insgesamt 400 Quadratmetern sowie die Entwicklung von multimedialen Angeboten. Unter dem Titel „Vom Feinsten. Preußische Adelsschätze in sächsischen Mauern“ zeigt die Ausstellung rund 400 Objekte. Finanziert wurde sie mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ sowie mit Eigenmitteln des Landkreises Elbe-Elster.

Christian Jaschinski, Landrat des Landkreises Elbe-Elster: „Mit der Eröffnung einer zweiten ständigen Ausstellung des Museums Schloss Doberlug ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des kulturhistorischen Erlebnisorts Doberlug erreicht. Nachdem ihn die Erste Brandenburgische Landesausstellung ‚Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft‘ fulminant wieder auf die kulturtouristische Landkarte gesetzt hatte, haben der Landkreis Elbe-Elster und sein Museumsverbund sowie zahlreiche Partner daran gearbeitet, im Schloss ein überregional ausstrahlendes, hochwertiges Angebot zu entwickeln. 2017 wurde mit der Eröffnung der ersten ständigen Ausstellung „Doberlug und das sächsische Brandenburg“ eine erste Marke gesetzt. 2018 öffnete das Besucherinformationszentrum des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft im Schloss, und der Tourismusverband Elbe-Elster fand hier ein neues Heim. Getragen auch von weiteren Akteuren, darunter die Stadt Doberlug-Kirchhain und der Förderverein Schloss Doberlug, bietet das Doberluger Schlossareal inzwischen ein vielfältiges und attraktives Kulturangebot für regionale und überregionale Gäste. Mein Dank richtet sich an alle Macher ebenso wie an die Förderer des Ausstellungsprojekts ‚Vom Feinsten‘.“

Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: „Die Sammlung Dohna-Schlobitten ist ein einzigartiges Zeugnis ostpreußischer Geschichte. Im Schloss Doberlug ist sie nun erstmals in ihrer ganzen Vielfalt zu sehen. Dem Bund, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkassenstiftung ‚Zukunft Elbe-Elster-Land‘, der Hermann Reemtsma Stiftung und dem Landkreis Elbe-Elster ist ausdrücklich dafür zu danken, dass dies möglich wurde. Ich freue mich sehr, dass den Besucherinnen und Besuchern im Schloss Doberlug künftig Vergangenheit und Bedeutung der ostmitteleuropäischen Adelskultur in moderner Weise vermittelt werden. Deshalb haben wir dieses für die Region so wichtige Kulturprojekt auch gern aktiv unterstützt.“

Kulturministerin Dr. Manja Schüle: „Die Geschichte der Familie Dohna spiegelt die Geschichte Deutschlands: In der Familie des ostpreußischen Adelsgeschlechtes mit sächsischen und Lausitzer Wurzeln finden sich Aufklärer und Staatsmänner neben Militärs, NS-Anhänger neben Widerständlern – manchmal in einer Person. Die Ausstellung in Doberlug ist einzigartig: Sie ist die einzig erhaltene ostpreußische Adelssammlung. Sie ermöglicht Einblicke in eine untergegangene Welt. Und sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte. Zeugnisse adeliger Kultur wie Burgen, Schlösser und Herrenhäuser, Parkanlagen, Kirchen und Sammlungen prägen unser Land bis heute. Sie sind Ausdruck des Selbst­verständnisses und der Repräsentation einer Elite, die vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert die Geschichte Mitteleuropas maßgeblich beeinflusste. Wie sich diese Elite selbst definierte und inszenierte, welche Strategien des Machterhalts und -ausbaus sie nutzte, welche Privilegien sie genoss und wie sie mit dem Verlust dieser Vorrechte nach 1918 umging – das sind die zentralen Fragen der neuen Dauerausstellung. Antworten darauf gibt es weder in Berlin, München oder Wien – sondern nur in Doberlug. Ein großer Dank an alle Beteiligten, die diese außergewöhnliche Ausstellung ermöglicht haben!“

Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung: „Die Entwicklung von Schloss Doberlug zu einem nachhaltigen und profilierten kulturhistorischen Erlebnisort im Süden Brandenburgs voranzubringen, ist uns ein großes Anliegen. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Stiftung der Sparkasse Elbe-Elster nicht nur die Einrichtung der neuen Dauerausstellung, sondern auch weitere Maßnahmen zur konservatorischen Erhaltung von Exponaten unterstützt. Wir wünschen den Besuchern der Ausstellung kurzweilige und interessante Erlebnisse und dem Standort den verdienten Erfolg.“

Möglich gemacht wird die neue ständige Ausstellung durch die großzügige Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkassenstiftung „Zukunft Elbe-Elster-Land“ und der Reemtsma-Stiftung (Depot) sowie mit Eigenmitteln des Landkreises Elbe-Elster. Die mit dem Projekt verbundenen Restaurierungen sind in einer guten fachlichen Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg umgesetzt worden.

Brandenburgs Kulturministerin besuchte die Ausstellung mit Medienvertretern. © LKEE/Pressestelle
Brandenburgs Kulturministerin besuchte die Ausstellung mit Medienvertretern. © LKEE/Pressestelle