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Doberlug und das sächsische Brandenburg

Die 2017 eröffnete Ausstellung erzählt die Geschichte des einst sächsischen, heute brandenburgischen Ortes Doberlug in mehreren Kapiteln mit vielen historischen Objekten illustriert und medial aufbereitet. Gleichzeitig setzt sie Doberlug in den Kontext des über Jahrhunderte sächsisch geprägten Landstrichs, der 1815 an Preußen fiel.

Dabei wird die Geschichte des Ortes beginnend mit der Stiftung des Doberluger Klosters im Jahr 1165 ebenso beleuchtet wie seine Glanz- und Blütezeit unter der Herrschaft der wettinischen Nebenlinie Sachsen-Merseburg im 17. und 18. Jahrhundert. Doberluger Persönlichkeiten, darunter der Dichter Heinrich Clauren, dessen Bücher um 1800 mehr Leser fanden als Goethes Werke, oder der Chemiker Hermann Wilhelm Vogel, der mit seinen Forschungen die moderne Farbfotografie vorbereitete, illustrieren den geistigen Kosmos, der sich um das Schloss bildete. Den Schlusspunkt der Präsentation setzen Aspekte des sächsischen Brandenburgs, insbesondere auf seine Künstler und die Adelsresidenzen des Territoriums.

Im Mittelpunkt der Präsentation stehen historische Objekte wie Fragmente der verschollenen Klosterbibliothek, wertvolle Bücher der Herzogszeit und Pretiosen dieser höfischen Blütezeit des Schlosses, darunter ein Deckelpokal aus Glas mit dem Wappen des Herzogs von Sachsen-Eisenberg aus dem Bestand des Kulturhistorischen Museums Görlitz oder eine silberne Hostiendose der Herzogin Christiane von Sachsen-Merseburg aus dem Besitz der Kirchengemeinde Doberlug. Das Deutsche Literaturarchiv gab ein Porträtgemälde Heinrich Claurens nach Doberlug, und im sächsischen Brandenburg findet sich die Turmbekrönung des Schlosses Dahme, heute in Besitz des dortigen Heimatmuseums, wieder.

Begleitet wird die Ausstellung von medialen Vermittlungsangeboten. Besucherliebling sind hier die Silhouettenanimationen des sächsischen Silhouettentrickfilmers Dr. Klausjörg Herrmann. Mehrfach für seine Arbeiten mit Preisen bedacht, arbeitet Herrmann in der Tradition von Lotte Reiniger, die den Silhouettentrick um 1921 entwickelte, und ist heute einer der wenigen Menschen, die diese Kunst noch beherrschen. Außerdem ist es möglich, die Ausstellung mit Audioguides für Erwachsene und Kinder zu entdecken.

Kuratierung: Stefanie Fink und Peter Langen
Gestaltung: torhaus architekten + gestalter
Silhouettenanimationen: Dr. Klausjörg Herrmann
Audioguides: comm! Berlin
Key visuals: diepiktografen.de
Infobroschüren: Marion Manig Grafikdesign, Uebigau

Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Elbe-Elster, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, des EU-Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (Leader) sowie der Beitrag der Stadt Doberlug-Kirchhain. Unterstützt von der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung Schlösser und Gärten der Mark ermöglichte, Dr. Sybille Badstübner-Gröger und Jürgen Kirstein in Memoriam Ursula Kirstein.