Mühlberg: Von Nonnen, Dirnen und Handwerkerinnen
Das Museum Mühlberg 1547 öffnet am 21. Mai ab 11.00 Uhr eine neue Sonderausstellung, die sich mit dem Leben der Frauen im Mittelalter beschäftigt.
10.09.2023
Museum Mühlberg 1547
Ansprechperson Martina Pöschl
Klosterstraße 9
04931 Mühlberg/Elbe
035342 / 837000
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Mühlberg
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Die meisten Frauen lebten im Mittelalter auf dem Land und arbeiteten unvorstellbar hart. Neben der anstregenden Feldarbeit erledigten sie vielfältige Aufgaben: Sie bereiteten die täglichen Mahlzeiten zu, wuschen Wäsche, schleppten Wasser, stellten die Kleidung für ihre Familien her, produzierten Körbe und Matten, Gürtel und Taschen. Die einzige Möglichkeit, dem zermürbenden Kreislauf der Geburten und der schweren Landarbeit zu entgehen, war der Gang ins Kloster – doch dieser stand nur den Frauen der oberen Schichten offen. Nonnen waren die einzigen Frauen, die im Mittelalter lesen und schreiben konnten.
Erst in den aufblühenden Städten des späten Mittelalters boten sich für Frauen neue Möglichkeiten. Frauen waren dort im Handel erfolgreich, sie arbeiteten in vielen Handwerken, betrieben Krämerläden oder verkauften als Hökerinnen ihre Produkte. Die Stellung der Frau veränderte sich durch die wirtschaftliche Entwicklung der Städte nachhaltig. Eine neue Sonderausstellung des Museums Mühlberg 1547 betrachtet die unterschiedlichen Rollen der Frauen im Mittelalter: als Nonnen oder Mystikerinnen, als Prostituierte oder Heilerinnen, als Bäuerinnen, Handwerkerinnen und Händlerinnen. Die vielen häuslichen Aufgaben, die Frauen bewältigen mussten, werden in Vitrinen anschaulich dargestellt, vom Korbflechten bis zum Federnschleißen, vom Kräutersammeln bis zum Bierbrauen.
Die von der Kunsthistorikerin Dr. Alice Selinger aus Dreieich kuratierte Ausstellung öffnet zum Internationalen Museumstag am 21. Mai ab 11.00 Uhr ihre Türen. Ein Vortrag von der Kuratorin am 10. September um 17.00 Uhr beendet die Ausstellung. Für den Vortrag wird um Voranmeldung unter museum-muehlberg1547@lkee.de oder Tel. 035342 837002 gebeten.