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VORSCHAU Johannes Paschke. Stiller Chronist des Doberluger Klosterlandes

2024 schenkte der Finsterwalder Peter Krüger dem Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde zwei Fotoalben. Darin hatte der Lehrer und Organist Johannes Paschke 80 Fotos repräsentativ montiert.

Datum:

19.10.2025

Ort:

Museum Schloss Doberlug

Ansprechperson Dr. Torsten Lehmann

Schlossplatz 1
03253 Doberlug-Kirchhain

035322 / 6888520
E-Mail schreiben

Ortschaft:

Doberlug-Kirchhain

Preis:

8,00 €
ermäßigt 6,00 €

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Vermutlich waren die Alben ein Abschiedsgeschenk Paschkes den Pfarrer Johannes Tiehl, bis in die 1970er-Jahre Pfarrer in Schönborn und Großvater von Peter Krüger. Das Museum Schloss Doberlug zeigt mit seiner aktuellen Sonderausstellung nun eine Auswahl von rund 50 Fotos aus Paschkes Fotoschaffen.

Johannes Paschke (1892 – 1980) stammte aus Freiwalde, ehemals Kreis Luckau, und war – unterbrochen von Militärdiensten im Ersten und Zweiten Weltkrieg – als Lehrer in Lindena, Kirchhain, Doberlug und Schönborn tätig. 1946 wurde er aufgrund einer bis dahin weithin unbekannten Mitgliedschaft in der NSDAP aus dem staatlichen Schuldienst entlassen und war danach als Katechet und Organist in Schönborn tätig. Paschke war ein begeisterter Fotograf, dessen Anspruch weit über das eines Hobbys hinausging. Seine Fotos strahlen eine Ruhe aus, die heutigen Sehgewohnheiten weitgehend verloren gegangen ist. Im Mittelpunkt seiner Aufnahmen standen dörfliche Panoramen, Details und Landschaften, hinzu kommen Abbildungen von Kirchen und ihren Ausstattungen. Selten erschienen Menschen, meist nur als Staffage oder im Hintergrund. Paschkes Fotorevier, wie es den Betrachtenden in den beiden Alben entgegentritt, bewegte sich in einem recht engen Radius von 20 Kilometern und zumeist im ehemaligen Doberluger Klosterland. Einen Schwerpunkt bildete Schönborn; außerdem fotografierte er in Lindena, Doberlug, Kirchhain, Gruhno, Werenzhain, Fischwasser, Lugau, Eichholz, Prießen und Breitenau sowie Finsterwalde. Da Paschke seine Aufnahmen nicht datierte, bleibt unklar, wann sie entstanden: In den Dreißiger-, Vierziger oder Fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts? Die Fotos verraten nichts über die Krisen der Weimarer Republik, den Zweiten Weltkrieg oder die dörfliche Kollektivierung in der Deutschen Demokratischen Republik. Johannes Paschkes Aufnahmen wirken wie aus der Zeit gefallen.

Die Ausstellung mit Fotos von Johannes Paschke ist vom 18. Mai bis zum 19. Oktober im Museum Schloss Doberlug zu sehen.

Zum Öffnungstag am 18. Mai ist der Eintritt ins Museum und das Naturparkzentrum erlebnisREICH frei. Von 14.30 bis 17.00 Uhr können sich Besuchende auf dem Schlosshof bei einer Tasse Kaffee Kuchen nach altem Rrezept schmecken lassen, der eigens von der Bäckerei Gäbler gebacken wird. Kinder haben die Gelegenheit, in Mönchskutten zu schlüpfen, sich wie ein Dobrilugker Mönch mit Feder und Tinte auszuprobieren und eine Urkunde mit nach Hause zu tragen. Alte Spiele warten darauf, ausprobiert zu werden. Im Naturparkzentrum erlebnisREICH folgt eine Familienführung den Spuren der Mönche in der Landschaft.